Saturday, July 16, 2011

Das Ensemble stellt sich vor (V) – Martin Js. Ohu (Bartolo)



Nachdem aus den Vorsingen im April ein spannendes und vielversprechendes Ensemble hervorgegangen ist, möchten wir Ihnen dessen Mitglieder nicht vorenthalten und stellen Ihnen die Solistinnen und Solisten im Verlauf der nächsten Monate an dieser Stelle kurz vor. Wir haben sie auch gebeten, einen kleinen Fragebogen zu beantworten.

Der Bass Martin Js. Ohu stammt aus Südkorea. Nach einem Studium der Luftfahrttechnik und fünf Jahren als Forschungsingenieur nahm er ein Gesangsstudium bei Philip Kang an der Seoul National University auf. Nach seinem Bachelor-Abschluss studierte er dann an der Musikhochschule Köln/Aachen und erhielt seinen Master-Abschluss Sologesang am Maastrichter Konservatorium bei Mya Besselink, wo er auch die Opernschule besuchte. Seit 2009 setzt er seine Studien bei Thomas Dewald an der Musikhochschule Mainz mit dem Ziel des Konzertexamens fort und ist seit 2010 Mitglied im Jungen Ensemble am Staatstheater Mainz.
Er vervollkommnete seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Stoyan Popov (Sofia), Renata Ackermann (Weikersheim) und Edda Moser (Salzburg) sowie Privatunterricht bei Kammersänger Jan-Hendrik Rootering in Düsseldorf.

Martin Js. Ohu wird im August den Kezal in Smetanas Verkaufter Braut bei den Bad Hersfelder Festspielen geben. Zuletzt sang er der Sarastro in der Hochschulproduktion der Zauberflöte am Landestheater Rudolstadt und in Mainz, dieselbe Rolle bei der Opéra Royal de Wallonie-Liège, den Reinmar von Zweter in Tannhäuser am Staatsheater Mainz, den Commendatore in Don Giovanni in Odessa, Betto in Puccinis Gianni Schicchi, in Moses und Aron in Willy Deckers Inszenierung für die Ruhr Trienalle 2009, desweiteren in Brittens The rape of Lucretia, La Cenerentola, Acis and Galatea, Mahagonny, u.a. Neben dem Opernfach ist er auch mit geistlicher Musik aufgetreten, u.a. in Messen von Bach, Mozart oder Puccini.

In der diesjährigen Le nozze di Figaro-Produktion der Sommer Oper Bamberg übernimmt er die Rolle des Bartolo.


Ein paar Fragen an Martin Ohu ...

Geboren 1972 in Seoul, Südkorea
Ich lebe in Aachen

Wenn ich nicht Sänger geworden wäre, wäre ich heute … Das ist eine längere Geschichte, denn ich hatte erst einen anderen Beruf und wurde dann Sänger. Nach meinem Master-Abschluss als Ingenieur habe ich fünf Jahre lang für einen Flugzeughersteller gearbeitet, Fahrwerke, Bremskontrollen und Flugsteuerungen entworfen, auch für unbemannte Fluggeräte. Als ich den Prototypen, an dem ich mitgearbeitet hatte, sicher fliegen sah, habe ich mich schliesslich doch dafür entschieden, Opernsänger zu werden. Wäre ich also nicht Sänger geworden, würde ich weiter als Ingenieur arbeiten … oder als etwas anderes? Wer weiss?

Als ich zum ersten Mal auf einer Bühne stand, … war das etwas ganz anderes. Als Ingenieur kann man eine Berechnung oder einen Entwurf ändern, wenn es ein Problem gibt. Wenn man aber auf der Bühne einen Fehler macht, dann ist es bereits zu spät dazu. Deswegen war ich sehr nervös. Ich habe aber nicht mit dem Singen begonnen, um mich von diesem Stress quälen zu lassen, sondern weil es mir Spaß macht. Insofern habe ich mich entschieden, mein Bestes zu geben und es zu genießen. Das Dasein als Sänger wäre sonst bedeutungslos.

Ein Leben ohne Musik … müsste irgend etwas anderes haben, das gleichwertig mit Musik ist.

Wenn ich eine Zeitreise unternehmen könnte, … würde ich Einstein treffen und ihm sagen, es sei MÖGLICH.

Meine Lieblingsfigur (nicht: Gesangspartie) aus einer Mozart-Oper ist … vielleicht Figaro? Ich denke, seine Figur ähnelt Mozart am meisten.

Spielte ich ein Instrument im Orchester, dann wäre es … Violoncello, der Klang ist der menschlichen Stimme am nächsten.

Bei der SOB habe ich mich beworben, weil … ich Bamberg liebe!!!!!

In zehn Jahren möchte ich … durch Operngesang ein Publikum beglücken, egal wo und egal womit.

Welche Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament? Allegro moderato, nicht zu schnell, nicht zu langsam, nicht zu langweilig.

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