Thursday, March 3, 2011

Die Sommer Oper Bamberg zu Besuch in Wien


Bild: MCR | Sommer Oper Bamberg
Pressegespräch in Wien
Bild: MCR, Sommer Oper Bamberg
Am 28. Februar 2011 war das Team der Sommer Oper Bamberg zu Gast in der Donaumetropole. Hatte am Vorabend mit "The Rape of Lucretia" noch die gefeierte Aufführung von Benjamin Brittens Oper mit Angelika Kirchschlager in der Hauptrolle (siehe letzter Post) auf dem Programm gestanden, so stellten die Protagonisten der Sommer Oper Bamberg am Montag Mittag bei einem Pressegespräch den österreichen und deutschen Medien Projekt und Pläne für das Jahr 2011 vor.

Mit dabei (von links nach rechts):
– Claire Genewein (Flötistin, Dozentin für historische Aufführungspraxis, Zürich und Linz)
– Dr. Thomas Goppel, MdL (Vorsitzender des Fördervereins der SOB)
– Prof. Dr. Marianne Betz (Rektorin der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Projektpartner)
– Kammersängerin Angelika Kirchschlager (Meisterkurs 2011)
– Till Fabian Weser (künstlerischer Leiter der SOB)
– Katherine Heid (Reseo, European Network for Opera & Dance Education, Brüssel)

Wien hatte man nicht nur gewählt, weil Angelika Kirchschlager hier wohnt, die den diesjährigen Sänger-Meisterkurs leiten wird. Es ist auch das erklärte Ziel der Sommer Oper Bamberg, als durch und durch europäisches Projekt über die Grenzen Bambergs hinaus im Musikleben der Metropolen Europas präsent zu sein – und gleichzeitig zu demonstrieren, dass Nachwuchsförderung und höchste musikalische Qualität nicht nur dort stattfinden muss, wie Dr. Thomas Goppel, Vorsitzender des Fördervereins betonte. Mit dem zunächst in Wirtschaftskreisen gepflegten Ausdruck "think globally, act locally" umschrieb Till Fabian Weser, künstlerischer Leiter der Sommer Oper Bamberg, genau dieses Ansinnen des Orchester- und Opernworkshops.

Er präsentierte mehrere Neuerungen der vierten Ausgabe: Erstmals wird es bereits im Vorfeld Orchesterprobespiele geben, die an mehreren europäischen Partneruniversitäten durchgeführt werden – u.a. an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, deren Studenten besonders von der gegenseitigen Verflechtung unterschiedlichester Musik-Studiengänge profitieren. Dieses Konzept der musikalischen Begegnung attestierte die Linzer Rektorin, Prof. Dr. Marianne Betz, auch der Sommer Oper Bamberg: Im gemeinsamen Orchesterspiel würden nicht nur Menschen, sondern auch Musiksprachen aus aller Welt in fruchtbarster Weise aufeinandertreffen.

Die Musiker werden sich unter kundiger Anleitung diesmal auch mit historischer Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten befassen. Und den Gesangssolisten winkt so mach neues "Zuckerl": Ein Stipendium, ein Engagement am Mainfranken-Theater oder die Vertretung durch eine Agentur können errungen werden.

Angelika Kirchschlager sieht der Arbeit mit den jungen Sängerinnen und Sängern bereits mit großer Freude entgegen. Sie unterrichte, so erzählte sie, nun bereits seit drei Jahren und empfinde es als sehr beglückend, ihre Erfahrungen an den Sängernachwuchs weitergeben zu dürfen. Der Meisterkurs in Bamberg werde übrigens nicht hinter geschlossenen Türen stattfinden, vielmehr sollen sie jedem Interessierten offenstehen. Schliesslich, so sagte sie lachend, "habe ich ja nichts zu verbergen."

Offenheit, gegenseitige Vernetzung und Opernvermittlung fördert auch das "European Network for Opera & Dance Education" (RESEO), als dessen Mitglied die Sommer Oper Bamberg während der Projektphase ein mehrtägiges Fachsymposium ausrichten wird (mehr dazu demnächst).

Teilnehmer, Publikum und Fachwelt dürfen sich also auf ein spannendes Jahr 2011 mit der Sommer Oper Bamberg gefasst machen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.